Die Idee der Bundeskonferenz der Migrant*innenorganisationen
Um an den gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen angemessen beteiligt zu werden und ihre Interessen gegenüber Politik und Öffentlichkeit wirksam vertreten zu können, ist es mehr denn je erforderlich, dass sich Migrant*innenverbände miteinander vernetzen, über ihre Ziele verständigen und ihre Ressourcen sinnvoll bündeln. Mit der Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen haben wir daher ein integrationspolitisches Diskussionsforum geschaffen, in dem Migrant*innenverbände in regelmäßigen Abständen selbstbestimmt und mit eigener Agenda zusammenkommen.
Dies sind unsere grundlegenden Positionen:
Migrant*innenorganisationen müssen als wichtige zivilgesellschaftliche Akteur*innen und Expert*innen für Integration und Migration endlich in alle themenrelevanten Entscheidungsprozesse der entsprechenden Bundesressorts eingebunden werden.
Es braucht eine gesetzliche Grundlage für die gleichberechtigte Partizipation von Menschen aus Einwanderungsfamilien – ein Partizipationsgesetz. Ein Einwanderungsgesetz darf sich nicht auf Neuzuwanderung beschränken.
Wir fordern einen „Rat zur Gestaltung der Einwanderungsgesellschaft“ (oder auch „Diversitätsrat“ oder „Partizipationsrat“ genannt), der vergleichbar mit dem Deutschen Ethikrat auf rechtlicher Grundlage an der Erarbeitung von Gesetzestexten mitwirkt und Diskussionen im Bundestag begleitet.
Migrant*innenorganisationen fordern eine konsequente Antidiskriminierungspolitik und Arbeit gegen Rassismus in unserer Gesellschaft, damit die Werte des Grundgesetzes im Alltag für alle Menschen spürbar durchgesetzt werden.
Die große Repräsentationslücke von Menschen aus Einwandererfamilien im Öffentlichen Dienst muss reduziert werden. Menschen aus Einwandererfamilien sollten auch in den Ministerien und sämtlichen Bereichen der Verwaltung vertreten und sichtbar sein. Dafür braucht es verbindliche Zielgrößen.
Die Perspektiven der Migrant*innen-Communities dürfen bei der Gestaltung der Einwanderungsgesellschaft im Bund, in den Ländern und Kommunen nicht fehlen. Migrant*innenorganisationen auf allen föderalen Ebenen müssen mit den erforderlichen Ressourcen ausgestattet werden, um ihre Expertise auf Augenhöhe einbringen zu können. Die Strukturförderung von Migrant*innenorganisationen durch das Bundesinnenministerium ist ein gutes Beispiel, wenn auch im Umfang noch deutlich zu gering.
Kurzer Rückblick aus unserer Entstehung
Im November 2017 fand der Auftakt der BKMO in Berlin statt – mehr als 100 Vertreter*innen aus über 60 Organisationen waren dabei.
Hier finden Sie weitere Informationen zu den einzelnen Bundeskonferenzen.
Hier geht es zur Broschüre der Bundeskonferenz der Migrant*innenorganisationen (Stand: Juni 2021): Broschüre BKMO
Hier geht es zu unserem Imagefilm: Film BKMO