Pressemitteilung, 24.08.2021
Mit Engagement demokratisches Zusammenleben in Vielfalt stärken
Forderungskatalog zivilgesellschaftlicher Organisationen an die kommende Bundesregierung, die Fraktionen sowie Mitglieder des Bundestags für ein diverses und vielfältiges Deutschland.
Deutschland ist ein vielfältiges Land! Rund 25 % der Bevölkerung haben eine Einwanderungsgeschichte. Nichtsdestotrotz stellen Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sowohl im Alltag als auch strukturell weiterhin eine Herausforderung dar. Vor diesem Hintergrund fordert ein breites Bündnis aus 41 zivilgesellschaftlichen Organisationen und mehreren Einzelpersonen grundlegende Anpassungen am Staatswesen der Bundesrepublik sowie an der Engagementpolitik.
Deutschland als Migrationsgesellschaft
Die scheidende Bundesregierung hat die Gefahr von Rechtsextremismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit für unsere Demokratie erkannt und im „Maßnahmenkatalog des Kabinettausschusses zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus“ erste Gegenmaßnahmen skizziert. Die geplanten Maßnahmen gehen jedoch nicht weit genug. Die Handlungsfähigkeit aller demokratischen Akteure muss im Kampf gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Rassismus gestärkt werden. Hierfür bedarf es (verfassungs-)rechtlicher und struktureller Anpassungen.
Die unterzeichnenden Organisationen fordern im Katalog daher unter anderem ein klares Bekenntnis des Staates zu Vielfalt. „Es sollte bereits in der Verfassung ein Bekenntnis zu Deutschland als Einwanderungsland aufgenommen werden. Das sei bereits auf Ebene einiger Bundesländer erfolgt und hätte eine starke Signalwirkung.“ so Susanna Steinbach, Mitglied im Vertreter*innenrat der Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen und Mitinitiatorin des Forderungskatalogs.
Freiwilliges Engagement als Stützte der Demokratie
Darüber hinaus fordern die Mitzeichnenden, das freiwillige Engagement in Deutschland und die sie unterstützenden zivilgesellschaftlichen Organisationen besser zu fördern und intensiver in den politischen Prozess einzubinden. Dabei geht es nicht nur um mehr Geld, sondern auch beispielsweise um den besseren Schutz von Menschen, die sich für Demokratie und Vielfalt einsetzen.
Menschen, die sich für Geflüchtete oder den Austausch zwischen den Kulturen engagieren, sind zunehmend Ziel und Opfer rechtsextremistischer Angriffe. „Diese Entwicklung erschwert nicht nur ungemein die Arbeit, sondern hindert auch Menschen sich am demokratischen Gemeinwesen zu beteiligen. Menschen, die sich engagieren, müssen gegen Anfeindung geschützt werden.“ so Mi-Jin Busse, Geschäftsführerin der Iranischen Gemeinde in Deutschland e.V. (IGD) und ebenfalls Mitinitiatorin des Katalogs.
Der komplette Forderungskatalog mit allen unterzeichnenden Organisationen und Einzelpersonen ist hier zu finden. Er wurde durch die Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen (BKMO) und die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V. (IGD) unterstützt durch die Geschäftsstelle des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement (BBE) erarbeitet und in einem mehrstufigen Prozess mit mehreren Organisationen diskutiert und finalisiert. Anschließend wurde der Katalog anderen Organisationen zur Mitzeichnung vorgelegt. 41 Organisationen und zwei Einzelpersonen haben mitgezeichnet. Der gesamte Prozess wurde durch die BBE-Geschäftsstelle initiiert und koordiniert.
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Über die Initiatoren
Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen (BKMO)
Die Bundeskonferenz (BKMO) ist ein regelmäßiges Diskussionsforum, um den Stimmen der Migrationslandschaft mehr Gehör zu verschaffen, um politische Impulse zu setzen und beizutragen zu einer zukunftsgewandten und teilhabeorientierten Politik, welche die Integration der gesamten Gesellschaft in den Blick nimmt. In der BKMO sind rund 70 Migrant*innenorganisationen Mitglied.
Webseite: http://s890498910.online.de/
Iranische Gemeinde Deutschland e.V. (IGD)
Die Iranische Gemeinde in Deutschland e.V. (IGD) ist ein bundesweit agierender Verein der iranischen und Iran-stämmigen Community, der im Jahr 2010 in Berlin gegründet wurde. Die IGD setzt sich satzungsgemäß u. a. für die Stärkung der Interessen von in Deutschland lebenden Menschen, insbesondere iranischer Herkunft und deren Unterstützung in sozialen, kulturellen und politischen Bereichen zur Verbesserung ihrer jeweiligen Lebenssituation ein. Der Verein ist unabhängig, überparteilich, überkonfessionell und an säkularen Werten orientiert. Die Bundesgeschäftsstelle befindet sich in Berlin.
Webseite: http://iranischegemeinde.org/
Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
Das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) ist ein Zusammenschluss von Akteur*innen aus Bürgergesellschaft, Staat und Wirtschaft. Das übergeordnete Ziel des Netzwerks ist die nachhaltige Förderung von Bürgergesellschaft und bürgerschaftlichem Engagement in allen Gesellschafts- und Politikbereichen.
Webseite: www.b-b-e.de
Pressekontakt
Dr. Behzad Förstl
BBE Geschäftsstelle gemeinnützige GmbH
Referent Bereich Netzwerkbetreuung und –entwicklung
Michaelkirchstraße 17/1
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behzad.foerstl@b-b-e.de